Chronik für die Jahre 1980-1990

Sessionen 1989/1990

Besucher, welche zum Karneval nach Dölau gekommen sind, haben als Höhepunkt im Jahre 1990 die Hofrunde der prominenten Strafgefangenen gesehen. Einstudiert wurde das zur damaligen Zeit ganz aktuelle Thema von Roland Wustlich und Paul Höpfner, die auch die Ideen dazu hatten.

Die legendären Sprüche wie:

“Wir sind das Volk”, “Die Mauer steht auch noch in hundert Jahren” oder “Ich liebe euch doch alle, ich liebe alle Menschen”

zeugten von der neu gewonnen Presse- und Redefreiheit. Mit dem Spielen der Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland durch die Original Heidetaler Blasmusikanten konnte das noch bestätigt werden. Die Besucher der Veranstaltungen schwärmen heute noch von dem ergreifenden Augenblick. Schon als die ersten Töne der Hymne zu hören waren, sprangen die Besucher von ihren Stühlen auf, nahmen Haltung an und sangen aus voller Kehle den Text der Nationalhymne mit. Woher Text und Noten kamen, wird immer ein Geheimnis bleiben.

Der Programmablauf der Veranstaltungen sah wie folgt aus :

Punkt 1 – 7

Einmarsch

Begrüßung durch den Präsidenten

Vorstellung des Prinzenpaares

Antrittsrede und Gesetze

Schlüsselübergabe

Vorstellung des Elferrates

Programm

Es wurden zwei Büttenreden und eine Gastrede durch den Präsidenten des Halleschen CarnevalsClubs HCC 1961 Dr. Richard Ohme gehalten. Natürlich fehlten die gekonnt dargebotenen Tanzeinlagen nicht. Mit dem Funkentanz, Mädchen- und Frauentanz, dem Soloauftritt von Hanka Höpfner, einem neu einstudierten Tanz des Männerballetts und einer gemischten Tanzgruppe konnte man das Programm zum 10-jährigen Bestehen als gelungen bezeichnen.

Der Festumzug durch Dölau, die Festsitzung mit den befreundeten Vereinen aus dem Saalkreis und Halle waren die Höhepunkte der Session. Zum Jubiläum kam das Prinzenpaar aus den Reihen der Dölauer Narren. Ekkehart der I. war der Prinz. Es gab in der Session zur Freude vom Prinzen zwei Prinzessinnen, Ines Grüneberg und Sigrun Böhm. Sie teilten sich die Session aus terminlichen Gründen.

Sessionen 1987/1988/1989

Auch in diesen Jahren ging es in Dölau heiß her. Das Publikum kam nicht nur aus Dölau, sondern auch aus Halle und Halle-Neustadt. Zwischenrufe aus dem Publikum, wie “Dölau ist die Hochburg des Karnevals in Halle”, bezeugten schon damals, dass der Club auf dem richtigen Wege ist, für Spaß und Unterhaltung zu sorgen. Es verging kaum eine Veranstaltung, an dem keine Mitglieder aus den befreundeten Vereinen anwesend waren.

Höhepunkte der Programme beider Jahre waren wie immer die Büttenreden. Die Büttenredner waren Wolfgang Heide und Martin Pinkert. Frau Peter – Leiterin des 2. CCD Balletts – versuchte sich erstmalig in der Bütt. Paul Höpfner brachte mit seinem Soloauftritt “Der Weltenbummler” den Saal zum beben. Das 1. CCD Ballett stellte zwei Tänze vor: einer nach Disco-Melodien, der zweite als Showtanz unter dem Thema “Ich hab das Fräulein Helèn?”. Das 2. CCD Ballett zeigte neben dem Cancan noch einen Vampirtanz. Das Männerballett hatte in diesem Jahr “Die Hamburger Marktfrauen” als gespielten Sketch einstudiert.

Erstmalig wurde dem treuen Publikum eine Hitparade bekannter Melodien dargeboten. Dieser Programmpunkt kam ganz groß an und sollte ein Höhepunkt in den folgenden Jahren werden.

Hervorzuheben sind hier Arnfried Hanschke, genannt “Ami” mit seinem Lied “Die Zuckerpuppe” und der schon einmal erwähnte Bello Kupfer mit seiner Hans-Alberts-Parodie. Auch hier gab es riesigen Applaus. So kam es öfter vor, dass fünf Zugaben keine Seltenheit waren.

Im Jahre 1989 galt es aber auch das 10-jährige Bestehen des Clubs gebührend vorzubereiten. Gerade diese Vorbereitung sollte sich als sehr schwierig erweisen. Die Zeit der DDR war abgelaufen und die Menschen wollten in eine neue bessere Gesellschaftsordnung wechseln. Die Besucherzahlen der Veranstaltungen zeigten, dass das Interesse am Karneval abgenommen hatte. Die meisten Leute konnten dem westlichen Luxus nicht widerstehen. So waren Reisen und ein neues Auto wichtiger als der Besuch einer Karnevalsveranstaltung.

Session 1986/1987

In der Session 1986/1987 war in Dölau wieder Hochstimmung angesagt. Alle Veranstaltungen im “Café Hartmann” waren ausverkauft. Dem Publikum wurde ein abwechslungsreiches Programm mit 24 Höhepunkten geboten.

Ein Programmpunkt wiederholte sich aber immer wieder:

Die Schlüsselübergabe vom Wirt Horst Hartmann. Wie hat er sich da gefühlt, wenn er von zwei hübschen Funken von der Theke geholt wurde, seine Rede hielt und von der Prinzessin sein Küsschen bekam?

Das Programm in dieser Session zeigte zwei Tänze vom Männerballett, beide einstudiert von Hanka Höpfner. Die neue Tanzgruppe hatte einen Tanz mit dem Titel “Edelweiß” neu aufgelegt. Die Funken konnten neben dem Funkentanz mit einem Tiger- und Hexentanz ihre große Ausstrahlung zeigen. Der gespielte Sketch stand unter dem Thema “Die Operation”. Einstudiert wurde diese Darbietung von Paul Höpfner. Szenenapplaus erhielt die Krankenschwester, gespielt von Bodo Kupfer genannt “Bello”, für ihre komödiantischen Fähigkeiten. Aus Nächstenliebe wischte er dem Operateur nicht nur den Schweiß ab, sondern gab als Zugabe auch noch ein Küsschen. Die Worte unseres Präsidenten für diese Meisterleistung waren wie immer:

“So muss es sein, das war Dufte!”

Session 1985/1986

Im 6. Jahr nach der Gründung des Clubs wurde das Programm professioneller. Die Eröffnungsveranstaltung umfasste 24 Programmpunkte. Neben dem bekannten Funkentanz, zeigten die Tänzerinnen einen neu einstudierten Tanz nach Disco-Melodien. Das Männerballett brachte neben dem Suleika-Tanz ebenfalls eine neu einstudierte Tanznummer zur Aufführung. Hanka Höpfner beendete mit einer Solo-Tanzeinlage den Showteil der Veranstaltung.

Zur Abwechslung im Programm wurden gekonnt zwei Büttenreden gehalten. Die Redner waren Wolfgang Heide und Martin Pinkert. “Die Schulklasse”, eine gespielte Nummer des Männerballetts unter Leitung von Paul Höpfner, hatte großen Erfolg. Das “Dölauer Lied” ist inzwischen ein fester Bestandteil des Programms geworden. Eine zweite Mädchentanzgruppe wurde unter der Leitung von Frau Peter gegründet und von einem Ballettmeister trainiert. In dieser Session wurde eine Veranstaltung für die Kirche und die Staatssicherheit durchgeführt. Es war ein tolles Publikum, denn immer wenn die Einen sich freuten, zogen die Anderen ein langes Gesicht.

Session 1984/1985

In dieser Session galt es, das 5-jährige Bestehen gebührend vorzubereiten. Die Mitgliedsstärke des Clubs stieg weiter an. Eine Festsitzung und ein Umzug durch Dölau sollten die Höhepunkte in dieser Session sein. Die Eröffnungsveranstaltung wurde am 18.01.85 durchgeführt und umfaßte 24 Programmpunkte. Wie immer zeigten zwei Büttenredner ihr Können. Paul Höpfner hatte mit dem Männerballett den Tanz Suleika neu einstudiert und spielte zwei Sketche mit seinen Männern. Die Funkengarde zeigte Ihren Funkentanz und weitere poppige Darbietungen.

Die Festsitzung fand am 17.02.85 unter der Mitwirkung von den Vereinen aus Lieskau, Lettin, Beesenstedt, Wallwitz, Teutschenthal und Mötzlich im Café “Am Heiderand” in Dölau statt.

Der Dölauer Beitrag zur Festsitzung war ein Charleston der Funken, eine komische Nummer des Männerballetts und des gemischten Balletts unter Leitung von Hanka Höpfner. Musikalisch führten die Original Heidethaler Blasmusikanten durch das Programm. Die Gastvereine verliehen der Festsitzung mit Gesangs- und Tanznummern Glanz. Büttenredner fehlten natürlich auch nicht, und jeder versuchte besser als der andere zu sein. Als Beste ihres Faches in diesem Metier erwiesen sich die Lettiner. Das Männerballett aus Lieskau zeigte ebenfalls seine große Klasse.

Session 1983/1984

Im Jahr 1984 wurde das “Dölauer Lied” erstmalig gespielt. Komponiert und getextet wurde es von den Original Heidethaler Blasmusikanten. Dieses Lied kam beim Publikum groß an. Wegen der großen Kartennachfrage wurden in dieser Session 9 Veranstaltungen durchgeführt.

Die Mitgliedstärke des Clubs erhöhte sich weiter. So muss an dieser Stelle der Karnevallist Eduard Wagner erwähnt werden, welcher von Beesenstedt nach Dölau zog und dem CCD seit dem als Elferratsmitglied zur Verfügung stand. In dieser Session feierte der Beesenstedter Karnevalsverein sein 11-jähriges Bestehen. Eine Abordnung aus unserem Verein war beim Umzug und dem anschließenden Festprogramm anwesend.

Das Männerballett setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

Leitung: Paul Höpfner

Uwe Höpfner
Gerald Kahle
Arnfried Hanschke
Ekkehart Schmidt
Axel Eckard

Session 1982/1983

Der Karneval in Dölau entwickelte sich weiter. Der Club bekam den Namen  CarnevalsClub “Blau-Silber” Dölau. Der Club wurde registriert und unter der Leitung von Karl-Heinz Hartmann eingetragen.

Das Programm gestalteten die Dölauer von nun an selbst. Eine Mädchentanzgruppe und ein Männerballett wurden gegründet. Die Tänze der beiden Gruppen studierte Hanka Höpfner ein. Das Männerballett wurde von Paul Höpfner betreut. Neben den Tanzdarbietungen sorgten zwei Büttenredner, Solotänze von Hanka Höpfner und gespielte Sketsche vom Männerballett für Abwechslung im Programm.

Das Männerballett kam beim Publikum ganz groß an und es zeigte sich, dass es ein Reißer in Sachen Stimmung werden sollte. Die Tänzer kamen alle aus den Reihen der Fußballabteilung des SV “Blau-Weiß” Dölau. Als Kapelle konnten die Original Heidethaler Musikanten gewonnen werden. Nach Beendigung des Programms sorgte die Disco “Am Heiderand“, geleitet von Karl-Heinz-Hartmann, für Stimmung.

Die Leitung des CCD ?Blau-Silber? bestand aus folgenden Mitgliedern :

Präsident: Karl-Heinz Hartmann
Vizepräsident: Volker Stoye
Kassierer: Dagmar Stoye
Vorsitzender des Elferrates: Rudi Stoye
Mitglied: Dieter Schmeil

Die Revisionskommission bestand aus 3 Mitgliedern. In den Versammlungen wurde beschlossen, dass zur Finanzierung Ehrenmitglieder für den Club gewonnen werden müssen. Die Ehrenmitgliedschaft konnte für eine Zahlung von 100,00 M im Jahr erworben werden. Für die Ehrenmitglieder wurden eigene Kappen mit der Aufschrift CCD-E angeschafft . Das “E” bedeutete, dass der Träger Ehrenmitglied vom CarnevalsClub ?Blau-Silber? Dölau ist. Allein durch diese kluge Idee konnten in kürzester Zeit 10 Ehrenmitglieder gewonnen und der Club finanziell unterstützt werden.

Session 1981/1982

Auch in der zweiten Session des Dölauer Carnevalsclubs gestalteten die Lieskauer Karnevalisten tatkräftig das Programm. Die Dölauer stellten neben dem Elferrat wiederum Tollitäten.

Vereinsgründung 1980 und Session 1980/1981

Gründung des CCD – CarnevalsClubs “Blau-Silber” Dölau

am 15.01.1980

In einer Männerrunde im Jahre 1980 kam man auf die Idee, einen eigenen Carnevalsclub zu gründen. Karl-Heinz-Hartmann, welcher schon mehrere Jahre Mitglied des Lieskauer Karnevalsvereins war, stellte die entscheidende Frage zur Gründung eines eigenen Clubs.

Teilnehmer dieser Zusammenkunft waren die Mitglieder des Verkehrssicherheitsaktives:

Karl-Heinz Hartmann
Detlef Pellicioni
Rudi Stoye
Klaus Grüneberg
Dieter Schmeil
Karl-Heinz Zeidler
Diethelm Brandt
Heinz Boll
Volker Stoye
Manfred Winter
Rüdiger Finger
Uwe Probst

Die Lieskauer Karnevalisten versprachen zu helfen. So sind die Namen Thomas Liesegang, Horst Knorre, Peter Parakennings und Jürgen Voß zu nennen. Der Elferrat wurde von den Mitgliedern des Verkehrssicherheitsaktives gestellt. Das Programm gestalteten die Lieskauer Karnevalisten. Die ersten Orden trugen den Namen des Verkehrssicherheitsaktives. Das Prinzenpaar der Session 1980/81 kam aus den Reihen der Dölauer.